Musiktheorie als exakte Wissenschaft. Milton Babbitts Modell einer ›scientific method‹ zur Formulierung musikalischer Konzepte

Die Entwicklung der nordamerikanischen Musiktheorie zu einem universitären Forschungs- und Promotionsfach ist durch die Schriften Milton Babbitts entscheidend beeinflußt worden. Babbitts formelle Zwölftontheorie, deren wissenschaftlicher Anspruch sich auf die Theorien Carnaps, Goodmans und Quines st...

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Bibliographic Details
Main Author: Christoph Neidhöfer
Format: Article
Language:deu
Published: Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) 2005-04-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
Subjects:
Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/517
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Description
Summary:Die Entwicklung der nordamerikanischen Musiktheorie zu einem universitären Forschungs- und Promotionsfach ist durch die Schriften Milton Babbitts entscheidend beeinflußt worden. Babbitts formelle Zwölftontheorie, deren wissenschaftlicher Anspruch sich auf die Theorien Carnaps, Goodmans und Quines stützt, untersucht grundlegende Eigenschaften des Zwölftonsystems. Fragen der kompositorischen Praxis, des kompositorischen Handelns auf der Grundlage systemimmanenter Möglichkeiten behandelt Babbitt im Rahmen seiner empirischen Theorien. Jedes dodekaphone Werk bestimmt für Babbitt seine Materialien neu und in sich selbst. Durch diese Autonomie widersetzt sich die Zwölftonmusik den Idealen einer Kunst der Massen. Babbitts antifaschistische und antistalinistische Kritik lieferte ihm ein starkes Argument für avantgardistische autonome Musik.
ISSN:1862-6742